Robert Züblin – 06.12.2019, 23:59 Uhr |
Neueste Forschungsergebnisse zeigen, dass die Reduzierung der Luftverschmutzung positive Folgen für die Gesundheit hat, die schnell eintreten und erheblich sind.
Rauchverbot wirkte schnell auf Gesundheit
„Die Luftverschmutzung ist ein schwerwiegendes Risiko für die menschliche Gesundheit, von der fast jeder auf der Welt und fast jedes Organ im Körper betroffen ist“, heißt es einleitend in der Luftverschmutzungs-Studie, die in der Fachzeitschrift „Annals of the American Thoracic Society“ veröffentlicht wurde. Die Studienautoren haben verschiedene Beispiele dafür gefunden, dass es einen enormen Vorteil für die Gesundheit bringt, die Luftverschmutzung zu reduzieren.
Nachdem zum Beispiel in Irland im Jahr 2004 das Rauchen am Arbeitsplatz verboten worden sei, hätte sich die Zahl der Todesfälle, die vom Rauchen verursacht worden seien, verringert. Der stärkste Rückgang hätte sich sofort nach Einführung des Rauchverbotes bemerkbar gemacht.
Insgesamt sei die Sterblichkeit um 13 Prozent zurückgegangen. Bei den Nichtrauchern hätten sich die Todesfälle zunächst sogar um 15 Prozent reduziert.
„Wir wussten, dass es Vorteile durch die Bekämpfung der Umweltverschmutzung gibt, aber das Ausmaß und die relativ kurze Zeitspanne, um sie zu erreichen, waren beeindruckend“, sagt Dean Schraufnagel, einer der Studienautoren. „Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Auswirkungen auf die Gesundheit nahezu unmittelbar und erheblich sind, wenn die Belastung durch Luftverschmutzung reduziert wurde. Es ist wichtig, dass die Regierungen sofort WHO-Richtlinien zur Bekämpfung der Luftverschmutzung verabschieden und durchsetzen.“
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Luftverschmutzung durch Stahlwerk
Als weiteres Beispiel für die erheblichen gesundheitlichen Vorteile, die die Reduzierung der Luftverschmutzung mit sich bringe, führen die Wissenschaftler die Schließung eines Stahlwerkes in den USA an. Als das Stahlwerk geöffnet war, sei die Feinstaub-Konzentration (PM10) im Winter doppelt so hoch gewesen im Vergleich zu den Werten nach der Schließung der Fabrik. Insbesondere bei Kindern seien zu Zeiten des Stahlwerkbetriebes doppelt bis dreimal so viele Krankenhauseinweisungen wegen Lungenentzündung, Rippenfellentzündung, Bronchitis und Asthma erfolgt wie nach der Werkschließung.
Zusammengefasst hätten die Wissenschaftler bei ihrer Studie beobachtet, dass Atem- und Reizungssymptome darunter Kurzatmigkeit, Husten und Halsschmerzen innerhalb weniger Wochen verschwunden seien, wenn die Luftverschmutzung reduziert worden sei. „Schulabwesenheit, Klinikbesuche, Krankenhausaufenthalte, Frühgeburten, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Tod sowie die Gesamtsterblichkeit sinken deutlich“, schreiben die Forscher.