LED-Lampen am Kiemennetz gegen Beifang von Schildkröten und Seevögeln

LED-Lampen, die an einem Kiemennetz gegen Beifang angebracht sind.
LED-Lampen an einem Fischernetz
[Foto: ProDelphinus]
Robert Züblin – 05.12.2019, 23:34 Uhr

Eine Untersuchung hat ergeben, dass die Verwendung von LED-Lampen an Kiemennetzen den Beifang von Schildkröten, Kleinwalen und Seevögeln erheblich reduzieren kann.

Beifang von bedrohten Arten reduzieren

Das Fischen mit Kiemennetzen sei in vielen Ländern die meistverbreitete Form der Kleinfischerei, schreiben die Forscher der LED-Lampen-Untersuchung. Beim Kiemennetz verfängt sich der Fisch beim Versuch aus dem Netz zu fliehen in den Maschen. Ein Zurück ist nicht möglich, weil die Kiemen am Netz hängen bleiben.

„Zahlreiche Studien zeigen, dass diese Fischerei oft hohe Beifänge von bedrohten marinen Arten wie Meeresschildkröten, kleine Wale und Seevögel aufweist, was zu einem möglichen Rückgang der Population dieser Nichtzielgruppen führt“, heißt es in der Studie, die in der Fachzeitschrift „Biological Conservation“ veröffentlicht wurde.

Bis heute seien aber nur wenige Lösungen entwickelt worden, um den durch die Kiemennetze verursachten Beifang zu reduzieren. Nun haben die Forscher untersucht, ob die Verwendung von LED-Lampen an den Netzen eine effektive Beifangreduzierungstechnologie darstellt. Dazu sei alle 10 Meter eine LED-Lampe an der Schwimmleine des jeweiligen Netzes angebracht worden, wie es auf der Website der University of Exeter heißt.

 
 

LED-Lampen als kostengünstige Lösung

Die Studie wurde zusammen mit Fischern durchgeführt, die von drei verschiedenen peruanischen Häfen ausgelaufen sind. Dabei sei herausgekommen, dass die Beifangwahrscheinlichkeit in Bezug auf Meeresschildkröten um bis zu 74,4 Prozent reduziert werden konnte. Bei Kleinwalen (darunter Delfine) hätte die mögliche Reduzierung bei 70,8 Prozent gelegen und die Beifangreduzierung von Seevögeln hätte 84 Prozent betragen.

Die Menge der gefangenen Zielarten sei durch die Verwendung der LED-Lampen nicht beeinträchtigt worden.

„Diese Ergebnisse sind vielversprechend angesichts der weltweiten Verbreitung der kleinen Netzfischerei, der relativ niedrigen Kosten für LEDs und des Fehlens alternativer Lösungen für den Beifang“, schließen die Forscher in ihrer Studie.

Umweltschutz LED