Klima-Experten: Ohne drastische Maßnahmen endet Zivilisation wohl 2050

Hurrikan Florence von der Internationalen Raumstation aus aufgenommen.
Hurrikan Florence
[Foto: NASA]

 

Robert Züblin – 03.06.2019, 23:59 Uhr

Die Ideenschmiede Breakthrough – National Centre for Climate Restoration hat einen Bericht vorgelegt, in dem prognostiziert wird, dass selbst bei einer Erderwärmung von nur 2 °C bis 2050 die Wahrscheinlichkeit hoch sei, dass die menschliche Zivilisation endet.

»Mobilisierung wie in Kriegszeiten nötig

Die Klima-Experten, die den Breakthrough-Bericht „Existential climate-related security risk: A scenario approach“ verfasst haben, warnen vor einem völligen Chaos und dem Ende der Zivilisation, wie wir sie heute kennen, wenn nicht dramatische Maßnahmen gegen den Klimawandel getroffen würden.

Um die Zivilisation zu bewahren, müsste man auf globaler Ebene massiv Ressourcen gegen die Klimaerwärmung mobilisieren. Die von der Industrie erzeugten Emissionen müssten auf null reduziert werden. Die Größenordnung der zu treffenden Maßnahmen sei vergleichbar mit der Notfall-Mobilisierung im Zweiten Weltkrieg.

Hitzetote – wenig Wasser – Ernteausfälle

„Viel wissenschaftliches Wissen, das für die Klimapolitik produziert wurde, ist bewahrend und zurückhaltend“, bedauern die Verfasser des Breakthrough-Berichtes. Mittlerweile sei der Klimawandel aber eine kurz- bis mittelfristige Bedrohung. Daher sei ein neuer Ansatz für ein klimabezogenes Sicherheitsmanagement erforderlich.

Am besten seien Szenario-Analysen geeignet, um den nahenden Untergang der menschlichen Zivilisation aufzuzeigen. Sollte die Politik zwischen 2020 und 2030 nicht drastische Maßnahmen ergreifen, sei bis 2050 mit einer Erwärmung von 3 °C zu rechnen. Die Folgen wären verheerend. Über die Hälfte der Weltbevölkerung würde mehr als zwanzig Tage im Jahr unter einer tödlichen Hitze leiden.

Ökosysteme wie der Amazonas-Regenwald und die Korallenriffe würden kollabieren. Über zwei Milliarden Menschen würden von Wasserknappheit betroffen sein. Da die Ernteerträge um ein Fünftel einbrechen würden, sei mit astronomischen Preissteigerungen bei Lebensmitteln zu rechnen. Selbst bei einer Erwärmung von nur 2 °C müssten über eine Milliarde Menschen ihre derzeitigen Wohnorte verlassen und sich an anderen Orten niederlassen.

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