Kann man einen Lügner durch den Gesichtsausdruck der Angst erkennen?

Auge in blauem Licht.
Bei Lügnern sollen die Gesichtsbewegungen um die Augen asymmetrischer sein
[Fotograf: unbekannt, Quelle: Bundesarchiv/ Wikimedia Commons, Lizenz: CC BY-SA 3.0 de, Kolorierung: Robert Züblin]
Robert Züblin | 26.02.2021 | 23:59 Uhr

Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Algorithmen allein anhand vom Gesichtsausdruck, der auf Angst schließen lässt, mit einer Genauigkeit von über 80 Prozent einen Lügner von jemandem unterscheiden konnten, der die Wahrheit sagt.

Künstliche Intelligenz als Lügendetektor

Nach der Leakage-Theorie, die sich mit der non-verbalen Kommunikation beschäftigt, könnten Lügner ihre Gefühle – wie etwa das Gefühl der Angst – nicht verbergen. Dies haben Forscher zum Anlass genommen, mit Hilfe von Computersehen und maschinellem Lernen Gesichtsausdrücke der Angst zu analysieren, um Lügnern auf die Schliche zu kommen.

Dabei konnte durch einige Algorithmen nicht nur eine Genauigkeit von über 80 Prozent erreicht werden, um Wahrheit und Lüge zu unterscheiden. Es wurde auch festgestellt, dass eine bestimmte für Angstausdrücke typische Bewegungseinheit im Gesicht beim Lügen kürzer andauerte als beim Sagen der Wahrheit.

Außerdem hätten die Forscher herausgefunden, dass es bei lügenden Personen zu asymmetrischeren Gesichtsbewegungen um die Augen herum gekommen sei.

Angst als Hinweis auf Lügen

Die Forscher kommen zu dem Schluss, dass man im Gesichtsausdruck Hinweise für eine Täuschung finden könne. Angst könnte ein Anhaltspunkt in Bezug auf die Frage sein, ob jemand lügt oder die Wahrheit sagt.

Die Studie wurde auf dem Preprint-Server „bioRxiv“ veröffentlicht. Ein Peer-Review-Verfahren hat der Artikel noch nicht durchlaufen.

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