Robert Züblin | 26.12.2020 | 20:22 Uhr |
Forscher gehen davon aus, dass Menschen nach einer COVID-19-Erkrankung bis zu acht Monate immun sind, und zwar wegen der sogenannten B-Gedächtniszellen.
Immun dank B-Gedächtniszellen
Da die Serumantikörper mit der Genesung von einer COVID-19-Erkrankung abnehmen, wurde bislang eine dauerhafte Immunität nach einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2 bezweifelt.
In einer Studie, die in der Fachzeitschrift „Science Immunology“ veröffentlicht wurde, schreiben Forscher, dass auch sie beobachtet hätten, dass die Anzahl der Serumantikörper gegen SARS-CoV-2 (IgG-Spiegel) nach 20 Tagen schnell abnehme. Die Wissenschaftler sagen aber, dass die sogenannte funktionelle Immunität durch T- und B-Gedächtniszellen gewährleistet würde. Daher hätten sie sich diese Zellen genauer angeschaut.
Die Forscher folgern nun aus ihren Ergebnissen, dass das sogenannte B-Zell-Gedächtnis bis zu acht Monate nach einer Infektion mit dem SARS-CoV-2-Erreger fortbestehe. Dieses immunologische Gedächtnis würde im Falle einer erneuten Infektion einen Schutz vor einer systemischen Erkrankung bieten.
Außerdem hätten die Wissenschaftler herausgefunden, dass die Anzahl der virusspezifischen Gedächtnis-B-Zellen mit der Anzahl der follikulären T-Helferzellen (Tfh-Zellen) korreliert hätte.
Langfristige Impfstoff-Wirkung?
In der Studie wurden 25 Patienten untersucht, die an COVID-19 erkrankt waren. Die von diesen stammenden Blutproben wurden über einen Zeitraum von 4 bis 242 Tagen nach Symptombeginn entnommen.
„Diese Ergebnisse sind wichtig, weil sie definitiv zeigen, dass Patienten, die mit dem COVID-19-Virus infiziert wurden, tatsächlich eine Immunität gegen das Virus und die Krankheit behalten“, sagt Professor Menno van Zelm, einer der Studienautoren. „Dies war eine dunkle Wolke, die über dem potentiellen Schutz hing, den ein COVID-19-Impfstoff bieten könnte, und gibt echte Hoffnung, dass, sobald ein Impfstoff oder Impfstoffe entwickelt werden, diese einen langfristigen Schutz bieten werden.“