Hunde erschnüffeln Lungenkrebs mit einer Genauigkeit von 97 Prozent

Rauschgiftspürhund bei der Leistungsprüfung.
Spürhund
[Fotograf: Matthias Hiekel, Quelle: Bundesarchiv/ Wikimedia Commons, Lizenz: CC BY-SA 3.0 de]

 

Robert Züblin – 18.06.2019, 20:28 Uhr

Im Rahmen einer Studie haben Hunde mit einer Genauigkeit von 97 Prozent Lungenkrebs beim Menschen erschnüffeln können.

Brust- und Darmkrebs auch erforscht

Die eingesetzten Hunde waren drei Beagles. Sie wurden acht Wochen lang trainiert. Dann waren die Hunde in der Lage, Blutserumproben, die Patienten mit bösartigem Lungenkrebs entnommen wurden, von denjenigen zu unterscheiden, die von gesunden Menschen stammten; und das mit einer Genauigkeit von 97 Prozent, wie die American Osteopathic Association berichtet.

Haben sich die Hunde nach gründlichem Schnüffeln an einer Probe hingesetzt, war das ein Hinweis auf einen positiven Krebsbefund. Zogen die Hunde weiter, hieß dies, dass kein Krebs erkannt worden ist.

Die Forscher wollen sich die Schnüffel-Fähigkeiten der Hunde zu Nutze machen, um ein Mittel zur Massenkrebsvorsorge zu entwickeln. Der Erfolg der Hunde bei der Unterscheidung von Blutserumproben Lungenkrebs-Kranker und gesunder Personen sei ein erster Schritt zur Identifizierung spezifischer Biomarker, also messbarer Parameter, die auf Lungenkrebs hindeuten.

In einer zweiten Phase der Studie, die kurz vor dem Abschluss stehe, sollen die Hunde anhand von Atemproben der Patienten Lungen-, Brust- und Darmkrebs feststellen. Als Nächstes sei geplant, die Proben so lange auf Grund ihrer chemischen und physikalischen Eigenschaften zu zerlegen und von den Hunden testen zu lassen, bis die spezifischen Biomarker des jeweiligen Krebses identifiziert seien.

Ein Schwangerschaftstest für Krebs

Die Erkenntnisse aus der Studie mit den Beagle-Hunden könnten dazu dienen, einen rezeptfreien Test zur frühzeitigen Erkennung von Krebs zu entwickeln. Der Test solle in Bezug auf Einfachheit, Kosten und Verfügbarkeit den heute weit verbreiteten Schwangerschaftstests ähneln.

Professor Dr. Thomas Quinn vom Lake Erie College of Osteopathic Medicine und Hauptautor der Schnüffel-Studie, die in der Fachzeitschrift „The Journal of the American Osteopathic Association“ veröffentlicht werden soll, denke an ein Atemtest-Gerät, in das man hineinatmen müsse. Über eine Farbänderung könne man dann sehen, ob ein positiver oder negativer Krebsbefund vorliegt.

„Im Moment scheint es, dass Hunde eine bessere natürliche Fähigkeit haben, nach Krebs zu suchen, als unsere fortschrittlichste Technologie“, sagt Quinn.

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