HAWK30-Drohne: Internet aus der Stratosphäre für entlegene Gebiete

Die HAWK30 Internet-Drohne als Konzept in der Luft in der Stratosphäre über den Wolken.
Die Internet-Drohne HAWK30
[Foto: HAPSMobile]

 

Robert Züblin – 26.04.2019, 23:50 Uhr

Das Unternehmen HAPSMobile hat eine Drohne entwickelt, die in großer Höhe fliegen und dabei Internet auch in abgelegenen Regionen zur Verfügung stellen könne. HAWK30 heißt die himmelsbasierte Funkanlage.

»Kann Monate fliegen

Die Abkürzung HAPS im Firmennamen des neuen Drohnenherstellers steht für High Altitude Platform Station, also Höhenplattform-Station. HAPSMobile ist ein Gemeinschaftsunternehmen des Telekommunikations-Konzerns Softbank und des Technologie-Unternehmens AeroVironment. Die beiden Unternehmen wollen mit ihrer Internet-Drohne Gebiete versorgen, die bisher nicht durch Telekommunikations-Netze versorgt sind.

Die HAWK30-Drohne verfügt über eine Flügel-Spannweite von 78 Metern. Solarmodule versorgen zehn Propeller mit Strom. Bei einer Flughöhe von 20 Kilometern gibt es kein Problem mit störenden Wolken; Sonnenlicht ist garantiert. Allein durch die Solarenergie soll HAWK30 eine Durchschnitts-Geschwindigkeit von 110 km/h erreichen können. HAPSMobile sagt, dass die Drohne mehrere Monate lang auf diese Weise fliegen könne. Zugute käme der Drohne, dass in der Stratosphäre ganzjährig milde Witterungsbedingungen herrschten.

Beim Anschauen dieses Videos bekommt man eine Idee, wie die Drohne einmal ihre Runden drehen wird.

Massenproduktion ab dem Jahr 2023

Die fliegende Telekommunikations-Plattform soll einen Radius von 200 Kilometern abdecken können, wozu die Drohne immer im Kreis fliegen müsse. Dank der mobilen Einsatzmöglichkeit könne die Drohne stabile Internetverbindungen an problematischen Standorten wie abgelegenen Inseln oder bergigem Gelände gewährleisten. Auch in Entwicklungsländern würde sich die Drohne für den Aufbau eines Telekommunikations-Netzes eignen. Außerdem könne die Technologie in Katastrophen-Gebieten Rettungs- und Bergungsarbeiten unterstützen.

Eine Störung der terrestrischen Basisstationen soll durch HAWK30 nicht zu erwarten sein. Auch der Übergang vom HAWK30-Netz in ein terrestrisches Netz soll reibungslos ablaufen. Im Moment sei noch weitere Forschungsarbeit nötig. Außerdem müssten noch Flugtests unternommen werden. Die Massenproduktion der Internet-Drohne und die Bereitstellung von himmelsbasierten Telekommunikations-Netzen durch HAWK30 soll im Jahr 2023 beginnen.

Luft- und Raumfahrttechnik