Frühe Menopause durch Stillen und Schwangerschaft verhindern?

Eine Frau gibt einem Baby die Flasche.
Ist Stillen besser als die Flasche?
[Fotograf: Wolfgang Kluge, Quelle: Bundesarchiv/ Wikimedia Commons, Lizenz: CC BY-SA 3.0 de, Kolorierung: Robert Züblin]
Robert Züblin – 23.01.2020, 20:09 Uhr

Wissenschaftler haben bei einer Studie entdeckt, dass Stillen und Schwangerschaft gegen einen zu frühzeitigen Beginn der Menopause hilft.

Viel Stillen senkt Risiko früher Menopause

In der Studie seien die Daten von 108.887 Frauen in der Prämenopause untersucht worden. Dabei sei herausgekommen, dass die Frauen, die eine Schwangerschaft hinter sich gehabt hätten oder ihr Kind gestillt hätten, einem geringeren Risiko für eine frühe natürliche Menopause ausgesetzt gewesen seien, als Frauen ohne Schwangerschaft beziehungsweise Stillzeit.

Allerdings würde es naheliegen, die Ergebnisse in Bezug auf das Stillen so zu verstehen, dass zumindest ein Teil des geringeren Risikos für eine frühzeitige Menopause durch eine Schwangerschaft eigentlich auch auf das Stillen zurückzuführen sei.

„In unserer Studie hatten Frauen mit drei oder mehr Schwangerschaften, die während insgesamt 7 bis 12 Monaten ausschließlich gestillt haben, ein rund 32 % geringeres Risiko in die frühen Wechseljahre zu kommen, als Frauen mit der gleichen Anzahl von Kindern, die weniger als einen Monat ausschließlich gestillt haben“, sagt Christine Langton, eine der Studienautorinnen.

Frauen mit einer Schwangerschaft hätten im Vergleich zu Frauen ohne eine Schwangerschaft ein um 8 Prozent geringeres Risiko, dass bei ihnen die Menopause zu früh eintrete. Bei Frauen, die zwei Schwangerschaften gehabt hätten, sei dieses Risiko um 16 Prozent geringer, bei drei Schwangerschaften sogar um 22 Prozent und bei vier und mehr Schwangerschaften um 19 Prozent.

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Frühe Menopause mit Folgen

Der Grund, warum Schwangerschaft und Stillen das Risiko für eine zu frühe Menopause senken könnten, könne darin liegen, dass Schwangerschaft und Stillen den Eisprung verhindern würden. Dies wiederum würde verlangsamen, dass sich der Follikelpool – also das Reservoir an Eibläschen – in den Eierstöcken erschöpfe.

Durch die Senkung des Risikos einer frühen Menopause könnten andere mit dieser verbundene gesundheitliche Folgen verhindert werden, etwa die Erhöhung des Risikos für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung, heißt es in der Studie, die in der Fachzeitschrift „JAMA Network Open“ veröffentlicht wurde.

Gesundheit