Forscher konnten Schweinegehirn Stunden nach dem Tod wiederbeleben

Viele kleine Ferkel
Kleine Ferkel
[Foto: Waltraud Grubitzsch (geb. Raphael), Quelle: Bundesarchiv/ Wikimedia Commons, Lizenz: CC BY-SA 3.0 de]

 

Robert Züblin – 17.04.2019, 23:09 Uhr

Wissenschaftlern ist es gelungen, einige Zellfunktionen beim Gehirn eines mehrere Stunden toten Schweines wiederherzustellen – auch die Gehirndurchblutung konnte wieder aktiviert werden.

Hoffnung für Herzinfarktpatienten?

Sobald das Gehirn eines Menschen oder eines anderen Säugetiers mit Sauerstoff unterversorgt ist, drohen schnell große Hirnschäden – zum Beispiel nach einem Herzinfarkt.

Bei einem toten Schwein konnten Wissenschaftler um den Professor für Neurowissenschaft, Dr. Nenad Sestan, nun die Gerhirndurchblutung und mollekulare sowie zelluläre Funktionen im Hirn des Tieres wieder herstellen; und das bis zu vier Stunden nach dem Eintritt des Todes. Allerdings wurde dieses Experiment mit Gewebe durchgeführt, das dem Schwein entnommen worden ist, also ex vivo.

Synapsen teilweise wieder aktiv

Die Forscher konnten die Zytoarchitektur erhalten und den Zelltod abschwächen. Außerdem seien sogar die Synapsen spontan aktiv geworden. Allerdings habe man keinerlei elektrische Aktivität messen können, die auf eine Wahrnehmung oder ein Bewusstsein hingedeutet hätte, sagt einer der beteiligten Wissenschaftler, Zvonimir Vrselja. Man habe es also nicht mit einem wirklich lebenden Gehirn zu tun gehabt, sondern mit einem zellulär aktiven Gehirn. Die Studie wurde in der Fachzeitschrift „Nature“ veröffentlicht.

Wissenschaft