Fleisch könnte Anti-Krebs-Effekte von Tomaten zerstören

Der Garnisonsfriedhof in Berlin-Mitte
Tomaten in einem Gewächshaus
[Fotograf: Klein, Quelle: Bundesarchiv/ Wikimedia Commons, Lizenz: CC BY-SA 3.0 de]

 

Robert Züblin – 17.09.2019, 13:14 Uhr

Forscher haben herausgefunden, dass der Verzehr von eisenreichen Lebensmitteln – wie etwa von rotem Fleisch – die Anti-Krebs-Effekte von Tomaten zunichtemachen könnte.

Leukopin-Spiegel in Verbindung mit Eisen

Wie die Ohio State University berichtet, könnte der Anti-Krebs-Effekt von Tomaten verschwinden, wenn diese zusammen mit eisenreichen Lebensmitteln verzehrt würden. Dabei ginge es insbesondere um das Unwirksammachen des Stoffes Leukopin, der den Tomaten zusätzlich die rote Farbe verleiht. Leukopin findet sich nicht nur in Tomaten, sondern unter anderem auch in Wassermelonen.

Bei der Untersuchung seien die Forscher wie folgt vorgegangen: Sie hätten sowohl das Blut als auch die Verdauungsflüssigkeit von Medizinstudenten untersucht. Diese hätten entweder ein auf Tomatenextrakt basiertes Mixgetränk mit Eisen zu sich genommen oder eines ohne Eisen. Das Ergebnis: Der Leukopin-Spiegel in den untersuchten Körperflüssigkeiten sei bei denjenigen Teilnehmern signifikant niedriger gewesen, bei denen das Eisenpräparat beigemischt war.

Bei Bolognese nur halb so viel Leukopin?

„Wenn die Menschen Eisen zu ihrer Mahlzeit hatten, sahen wir im Laufe der Zeit fast einen zweifachen Rückgang der Leukopinaufnahme“, sagt eine der Studienautorinnen, Rachel Kopec, die an der Ohio State University als Assistenzprofessorin für menschliche Ernährung tätig ist. „Dies könnte jedes Mal dann potenzielle Auswirkungen haben, wenn eine Person etwas Leukopin- und Eisenreiches konsumiert – zum Beispiel eine Bolognesesauce oder ein mit Eisen angereichertes Getreide neben einem Tomatensaft. Man erhält dabei wahrscheinlich nur halb so viel Leukopin, wie man ohne das Eisen hätte.“

Kopec sagt, man habe zwar gewusst, dass Eisen bestimmte Stoffe zerstören könne, wenn man das Eisen mit diesen mische. Man habe aber nicht gewusst, dass Eisen auch Carotinoide wie Leukopin beeinträchtigen würde. Die Ergebnisse wurden in einer Studie veröffentlicht, die in der Fachzeitschrift „Molecular Nutrition and Food Research“ erschienen ist.

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