Robert Züblin – 08.07.2019, 23:59 Uhr |
Sowohl die US-Einwanderungsbehörde (ICE) als auch das FBI sollen massiv auf Datenbanken mit Führerschein-Fotos zugegriffen haben, zum Abgleich von Bildern im Rahmen von Gesichtserkennungs-Maßnahmen.
Millionen von Gesichtern
Die „Washington Post“ berichtet, dass die Betroffenen weder in den Abgleich von Bildern mit ihren Führerschein-Fotos durch die US-Behörden eingewilligt hätten, noch davon wüssten. In den Datenbanken der Verkehrsbehörden seien Millionen von Gesichtern hinterlegt.
Tausende von Gesichtserkennungs-Anfragen sollen gestellt worden seien, wie sich aus internen Dokumenten und E-Mails ergebe, die in den letzten fünf Jahren von Forschern des Georgetown Law Center on Privacy and Technology angefordert worden seien.
„Im Schatten ohne Zustimmung“
Nach Angaben der „Washington Post“ hätten weder der Kongress auf Bundesebene noch die Gesetzgeber auf Landesebene die Entwicklung eines solchen Abfrage-Systems genehmigt.
„Der Zugriff der Strafverfolgungsbehörden auf staatliche Datenbanken“ – insbesondere Datenbanken der Straßenverkehrsbehörden – erfolge „oft im Schatten ohne Zustimmung“, sagt Elijah E. Cummings gegenüber der „Washington Post“. Cummings ist ein US-Politiker, der für die Demokratische Partei im Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten sitzt.
Die „Washington Post“ berichtet außerdem, aus den von den Wissenschaftlern gesammelten Aufzeichnungen ergebe sich, dass Gesichtserkennungs-Maßnahmen bereits bei kleinen Straftaten wie geringfügigen Diebstählen durchgeführt würden. Anfragen eines Bundesagenten würden zudem oftmals lediglich durch eine E-Mail gegenüber einem lokalen Ansprechpartner gestellt werden.