[Foto: Advanced Science, Lizenz: CC BY 4.0]
| Robert Züblin – 15.04.2019, 23:58 Uhr |
Forscher haben zum ersten Mal mit Hilfe von patienteneigenen Zellen ein Herz mit dem 3D-Drucker hergestellt.
Biotinte
Da die Anzahl der Herzspender begrenzt ist, zugleich aber Herz-Kreislauf-Erkrankungen die häufigste Todesursache in den Industrieländern ist, müssten neue Lösungen für Menschen gefunden werden, deren Gesundheit nur durch einen Austausch des Herzen wieder hergestellt werden könne. Dies ist die Ausgangsmotivation für das Forscherteam um den leitenden Biotechnik-Ingenieur Prof. Dr. Tal Dvir, das nun Herzgewebe mit dem 3D-Drucker hergestellt hat.
Damit ein neu eingepflanztes Organ vom Körper nicht abgestoßen wird, muss es dem Körper so ähnlich wie möglich sein. Um diese Ähnlichkeit zu erreichen, haben die Forscher eine sogenannte Biotinte für den 3D-Drucker entwickelt, die aus einem personalisierten Hydrogel besteht sowie zu Stammzellen umprogrammierten Gewebeentnahmen beim Patienten.
Herzpflaster
Neben dem gedruckten Herzen, das noch nicht funktionsfähig ist und auch nur in Miniaturgröße hergestellt wurde, produzierten die Forscher auch Herzflicken. Damit könnten defekte Gewebeteile eines Herzens repariert werden.
Das Drucken der Organe beziehungsweise der Organteile reiche aber nicht. Zusätzlich seien neue biotechnische Verfahren nötig, mit denen die Organe aufgezogen werden könnten, geben die Forscher abschließend in ihrem Forschungspapier zu bedenken.
