Robert Züblin – 22.05.2019, 23:59 Uhr |
Forscher behaupten, dass das erneute Ansteigen des Ozonkillers FCKW in der Atmosphäre auf neue Produktions- und Verwendungszwecke im östlichen China zurückgeht.
Rückgang von FCKW gestoppt
Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) sind maßgeblich an der Entstehung des Ozonloches beteiligt und deren Produktion daher durch das Montreal-Protokoll verboten worden. Die zweithäufigste dieser gefährlichen Chemikalien ist Trichlorfluormethan (CFC-11). Eigentlich war die Konzentration von CFC-11 in der Atmosphäre seit Mitte der 1990er Jahre gesunken. Im letzten Jahr hieß es dann, dass die Emissionen dieses Ozonkillers gestiegen seien.
Nun haben Wissenschaftler in der Fachzeitschrift „Nature“ einen Aufsatz veröffentlicht, in dem sie behaupten, dass der Anstieg von FCKW auf Aktivitäten im östlichen China zurückgehen müsste. Dies ergebe sich aus Daten von Messstationen in Südkorea und Japan.
China durch Computersimulation ertappt
Professorin Sunyoung Park von der Kyungpook National University in Südkorea und Mitautorin der nun veröffentlichten Studie erklärt: „Unsere Messungen zeigen ‚Spitzenwerte‘ bei der Schadstoffbelastung, wenn Luft aus Industriegebieten kommt. Für CFC-11 stellten wir fest, dass die Größenordnung dieser Spitzen nach 2012 zugenommen hat, was darauf hindeutet, dass die Emissionen irgendwo in der Region angestiegen sein müssen.“
Um die genaue Herkunft des CFC-11 herauszufinden, hätten Forscherteams an der Universität Bristol, des meteorologischen Dienstes des Vereinigten Königreichs, der Eidgenössischen Materialprüfungsanstalt (Empa) und dem MIT Computersimulationen durchgeführt.
„Aus den koreanischen und japanischen Daten haben wir mit unseren Modellen gezeigt, dass die Emissionen von CFC-11 aus Ostchina nach 2012 um rund 7000 Tonnen pro Jahr gestiegen sind, insbesondere in oder um die Provinzen Shandong und Hebei“, sagt Dr. Luke Western von der Universität Bristol.