Robert Züblin – 18.01.2020, 19:12 Uhr |
Forscher haben sich die Fälle, die mit dem neuen Coronavirus in China (Wuhan) in Zusammenhang gebracht werden, genauer angeschaut und gehen von rund 1700 mit dem neuen Coronavirus 2019-nCoV Infizierten aus.
2019-nCoV mit SARS und MERS-CoV verwandt?
Bis zum 16. Januar 2020 soll es 44 Krankheits-Fälle gegeben haben, bei denen der neuartige Coronavirus (2019-nCoV) als Ursache bestätigt worden sei, schreiben die Forscher auf der Website des Imperial College London. Der Weltgesundheitsorganisation (World Health Organization, kurz: WHO) seien die ersten Fälle von Lungenentzündung, bei denen die Ursache unklar gewesen sei, am 31. Dezember 2019 gemeldet worden.
Der neue Coronavirus (2019-nCoV) soll mit den Coronaviren MERS-CoV und SARS verwandt sein. SARS war zuerst in der chinesischen Provinz Guangdong beobachtet worden. Das war im November 2002. In der Folge kam es zu einer Pandemie mit circa 1000 Toten.
Die meisten Patienten, die sich mit dem Coronavirus 2019-nCoV infiziert hätten, sollen sich auf dem Meeresfrüchtemarkt in der Stadt Wuhan angesteckt haben. Seit dem 1. Januar 2020 ist dieser Markt daher geschlossen.
Viel mehr Menschen mit Coronavirus infiziert?
Unter den 44 Fällen, bei denen der neue Coronavirus bestätigt worden sei, sollen sich zwei Fälle befinden, bei denen es sich um Reisende in Thailand handeln soll. Bei einem weiteren Fall der 44 Fälle soll es sich um einen Reisenden in Japan handeln.
„Anhand der Zahl der außerhalb Chinas entdeckten Fälle kann man auf die Zahl der bisher aufgetretenen klinisch vergleichbaren Fälle innerhalb der Stadt Wuhan schließen […]“, schreiben die Forscher.
Danach errechneten die Wissenschaftler insgesamt 1723 Fälle, die bis zum 12. Januar 2020 in der Stadt Wuhan entsprechende Symptome gezeigt hätten, die auf den neuen Coronavirus 2019-nCoV schließen ließen.
„Es ist wahrscheinlich, dass der Ausbruch eines neuartigen Coronavirus in Wuhan wesentlich mehr Fälle von moderaten oder schweren Atemwegserkrankungen verursacht hat als derzeit gemeldet. Die hier vorgestellten Schätzungen legen nahe, die Überwachung auf alle Fälle von Lungenentzündung oder schweren Atemwegserkrankungen im Gebiet von Wuhan und anderen gut vernetzten chinesischen Städten auszuweiten“, schreiben die Forscher.
Außerdem sollte laut den Wissenschaftlern nicht ausgeschlossen werden, dass sich der Coronavirus 2019-nCoV von Mensch zu Mensch übertragen könne.
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