Computer kann falsches Lächeln erkennen

Lachende Frau
Lachende Frau
[Fotograf: Kreisel, Quelle: Bundesarchiv/ Wikimedia Commons, Lizenz: CC BY-SA 3.0 de]

 

Robert Züblin – 29.07.2019, 23:59 Uhr

Forscher haben eine Software entwickelt, die in der Lage ist, ein falsches von einem echten Lächeln zu unterscheiden.

Auf die Augen kommt es an

Ob ein Lächeln echt ist oder es sich um ein aufgesetztes Lächeln handelt, ist nicht immer leicht zu unterscheiden. Wissenschaftler der University of Bradford haben daher eine Computersoftware entwickelt, die auch gekünstelte Gesichtsausdrücke identifizieren kann. Ihre Ergebnisse haben sie in der Fachzeitschrift „Advanced Engineering Informatics“ veröffentlicht.

Dort schreiben sie, dass ihre Forschung die bisherigen Erkenntnisse in der Wissenschaft bestätige, wonach das echte Lächeln an den Augen zu erkennen sei. Personen mit echtem Lächeln zeigten um die Augen zehn Prozent mehr Bewegung bei den Gesichtsmuskeln als Personen mit falschem Lächeln.

„Wir benutzen hauptsächlich zwei Muskeln, wenn wir lächeln – den Jochbeinmuskel, der für das Nachobenziehen der Mundwinkel verantwortlich ist, und den Augenringmuskel, der Falten um unsere Augen verursacht“, erklärt Hassan Ugail, Professor für Visual Computing an der University of Bradford und Leiter des Forschungsprojektes. „Bei gefälschtem Lächeln bewegen sich oft nur die Mundmuskeln, aber als Mensch erkennen wir häufig nicht die fehlende Bewegung um die Augen herum. Die Computersoftware kann das viel zuverlässiger erkennen.“

Lächeln häufigster Gesichtsausdruck?

Die Software berücksichtigt bei er Analyse des Lächelns den Mund, die Wangen und die Augen der jeweiligen Person und misst, wie sich die Gesichtszüge durch das Lächeln bewegen.

„Ein Lächeln ist vielleicht der häufigste Gesichtsausdruck und eine wirkungsvolle Möglichkeit, positive Emotionen zu signalisieren“, sagt Ugail. „Techniken zur Analyse menschlicher Gesichtsausdrücke sind in den letzten Jahren enorm vorangekommen, aber die Unterscheidung zwischen echtem und gestelltem Lächeln bleibt eine Herausforderung, da der Mensch nicht gut darin ist, die relevanten Signale zu erkennen.“

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