Candida auris bildet viel Biofilm in Schweiß und wächst gut auf Haut

Mit optischem Hilfsmittel werden Bakterien in einer Petrischale untersucht.
Suche nach Bakterien, die wie Pilze auch einen Biofilm bilden können
[Fotograf: Blunck, Quelle: Bundesarchiv/ Wikimedia Commons, Lizenz: CC BY-SA 3.0 de, Kolorierung: Robert Züblin]
Robert Züblin – 22.01.2020, 23:47 Uhr

Wissenschaftler haben festgestellt, dass der als Horrorpilz bekannte Erreger Candida auris in Schweiß viel Biofilm produzieren kann und viel besser auf Schweinehaut wächst als der Pilz Candida albicans.

Candida-auris-Resistenz

Der Pilz Candida auris verbreite sich weltweit in Krankenhäusern, allerdings sei nicht bekannt, wie es der Erreger schaffe, dass er so effizient von einem Patienten auf den anderen übertragen werde, schreiben die Forscher in ihrer Studie, die in der Fachzeitschrift „mSphere“ veröffentlicht wurde.

Im Jahr 2009 soll der Pilz Candida auris zum ersten Mal aus dem Ohr eines Menschen isoliert worden sein. Das große Problem mit Candida auris ist, dass der Hefepilz gleich gegen mehrere Medikamente Resistenzen aufgezeigt hat.

Im Rahmen einer Studie haben die Wissenschaftler nun untersucht, wie sich der Erreger Candida auris im Vergleich zu Candida albicans verhält. In einem dieser Versuche wurden die Pilze Bedingungen ausgesetzt, unter denen menschlicher Achselschweiß nachgeahmt wurde. Dabei hätte Candida auris zehnmal mehr Biofilm produziert als Candida albicans.

In einem weiteren Experiment hätten die Wissenschaftler untersucht, wie sich Candida auris auf der Haut eines Schweines verhält. Im Vergleich zu Candida albicans hätte sich der Horrorpilz hier sogar fast 15 Mal mehr vermehrt.

„Wir glauben, dass sich Candida auris auf diese Weise im Gesundheitswesen verbreitet. Candida auris scheint die Haut außergewöhnlich gut zu besiedeln und wächst besonders gut unter Hautnischen-Bedingungen“, sagt Assistenz-Professorin Dr. Jeniel Nett, eine der Studienautorinnen.

Candida-auris-Biofilm auf Medizingeräten?

Gegenüber der „American Society for Microbiology“ sagt die Autorin Nett, dass Arten der Pilzgattung Candida Biofilm-Gemeinschaften bilden könnten, wie man es auch von anderen Pilzarten oder Bakterien her kenne.

Das Problem an diesen Gemeinschaften sei, dass sie mehrere Schichten bilden würden und sich häufig weder durch Antimykotika medizinisch behandeln ließen noch auf Abwehr-Mechanismen des befallenen Wirtes reagieren würden.

„Diese Biofilme sind wahrscheinlich auf vielen medizinischen Geräten, die im Gesundheitswesen verwendet werden“, sagt Nett.

Candida auris