BREESI: Chemikalien-Intoleranz durch drei Fragen feststellen

Ärzte legen während einer Visite beim Patienten die Therapie fest.
Patientenvisite
[Fotograf: Klaus Franke, Quelle: Bundesarchiv/ Wikimedia Commons, Lizenz: CC BY-SA 3.0 de]
Robert Züblin | 24.09.2020 | 12:08 Uhr

In einer Studie von Forschern des University of Texas Health Science Center at San Antonio wurde der neue BREESI-Fragebogen, der nur drei Fragen enthält, zur Feststellung einer Chemikalienunverträglichkeit erfolgreich getestet.

8 bis 33 % haben Chemikalien-Intoleranz

Laut der Studie zum neu entwickelten Chemikalienunverträglichkeits-Fragebogen, die in der Fachzeitschrift „PLOS One“ veröffentlicht wurde, würde eine Chemikalien-Intoleranz bei 8 bis 33 Prozent der Bevölkerung auftreten. Trotzdem würden Patienten nur selten auf eine Chemikalienunverträglichkeit hin untersucht.

Bisher gab es den sogenannten QEESI-Fragebogen, um eine Chemikalienunverträglichkeit festzustellen. QEESI steht für „Quick Environmental Exposure and Sensitivity Inventory“, was auf Deutsch „Schnelle Bestandsaufnahme der Umweltbelastung und -empfindlichkeit“ heißt.

„Menschen, die durch den Kontakt mit Chemikalien wie Bleichmitteln, Desinfektionsmitteln, Pestiziden, Schimmelpilzen, Verbrennungsprodukten oder flüchtigen organischen Verbindungen (VOCs) erkranken, haben höhere Punktzahlen beim QEESI-Fragebogen“, sagt Claudia S. Miller, eine der Autoren des Artikels in der Zeitschrift „PLOS One“. „Aber der QEESI-Fragebogen ist etwas zu lang für ein schnelles Screening.“

BREESI-Fragebogen hat nur drei Fragen

Um den bisherigen Untersuchungsmangel in Bezug auf Fälle von Chemikalienunverträglichkeit zu beheben, haben die Forscher des University of Texas Health Science Center at San Antonio einen Fragebogen zur Feststellung einer Chemikalienunverträglichkeit entwickelt, der nur drei Fragen enthält, die mit „Ja“ oder „Nein“ beantwortet werden müssten. Der Fragebogen nennt sich „Brief Environmental Exposure and Sensitivity Inventory“ (BREESI), was auf Deutsch soviel heißt wie „Kurze Bestandsaufnahme der Umweltbelastung und -empfindlichkeit“.

In der Studie heißt es, dass neunzig Prozent der Studienteilnehmer, die alle drei Fragen des BREESI-Fragebogens mit „Ja“ beantwortet hätten, als „sehr suggestiv“ in Bezug auf eine Chemikalienunverträglichkeit eingestuft worden seien. Bei denjenigen, die alle drei BREESI-Fragen mit „Nein“ beantwortet hätten, seien 95 Prozent als „nicht suggestiv“ für eine Chemikalien-Intoleranz eingestuft worden.

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