Robert Züblin | 01.11.2020 | 22:39 Uhr |
Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Algenplankton sich zum Ende der Kreidezeit in der ein Jahr währenden Dunkelheit der Jagd zuwendete, um überleben zu können und sich zu erholen.
Zerstörung mariner Ökosysteme
Am Ende der Kreidezeit hätte ein Bolideneinschlag zu einer Zerstörung mariner Ökosysteme geführt, heißt es zu Beginn der Studie, die in der Fachzeitschrift „Science Advances“ veröffentlicht wurde.
„Dieses Ereignis kam der Auslöschung allen vielzelligen Lebens auf diesem Planeten am nächsten, zumindest im Ozean“, sagt Andrew Ridgwell, einer der Autoren der Studie. „Wenn man die Algen, die die Basis der Nahrungskette bilden, entfernt, müsste alles andere sterben. Wir wollten wissen, wie die Ozeane der Erde diesem Schicksal entgehen konnten und wie sich unser modernes marines Ökosystem nach einer solchen Katastrophe neu entwickelt hat.“
Überlebensstrategien
Die Forscher gingen der Frage nach, welche Strategien Algenplankton entwickelte, um zu überleben und sich von der Zerstörung seiner Umwelt infolge des Bolideneinschlages zu erholen. Die Forscher hätten festgestellt, dass die untersuchten Algen durch Phagotrophie, also die Aufnahme von Beutetieren, überlebten, was auch für die spätere Wiederherstellung der Primärproduktion entscheidend war.
„Die Ergebnisse veranschaulichen sowohl die extreme Anpassungsfähigkeit des Meeresplanktons als auch seine Fähigkeit, sich schnell zu entwickeln, aber auch für Pflanzen mit einer Generationsdauer von nur einem einzigen Tag, dass man immer nur ein Jahr der Dunkelheit vom Aussterben entfernt ist“, sagt Ridgwell.