BfR-Corona-Monitor: Kontaktverbot hielten immer weniger für angemessen

Mitarbeiter mit Monitoren in einem Rechenzentrum eines Hygieneinstitutes.
Monitore in einem Rechenzentrum
[Fotograf: Waltraud Grubitzsch (geb. Raphael), Quelle: Bundesarchiv/ Wikimedia Commons, Lizenz: CC BY-SA 3.0 de, Kolorierung: Robert Züblin]

Robert Züblin | 07.05.2020 | 23:59 Uhr

Laut der letzten BfR-Corona-Monitor-Umfrage würden immer weniger Menschen ein Kontaktverbot für angemessen halten.

Nähe zu anderen Menschen

Im Rahmen des BfR-Corona-Monitors, einer regelmäßigen Umfrage des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR), würden nur noch 67 Prozent der Befragten ein Kontaktverbot für angemessen halten. Am 28. April 2020 waren es noch 77 Prozent, und am 24. März 2020 waren es ganze 92 Prozent.

„Die Bevölkerung sehnt sich nach einem Stück Normalität“, sagt BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel in Bezug auf die Umfrageergebnisse, die der BfR-Corona-Monitor vom 5. Mai 2020 hervorgebracht hat.

Die Änderung der Einstellung zum Kontaktverbot könnte auch damit zusammenhängen, dass die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung mit dem neuartigen Coronavirus durch die Nähe zu anderen Menschen nur noch von 63 Prozent als „hoch“ oder „sehr hoch“ angesehen werde. In der Vorwoche habe dieser Wert noch bei 72 Prozent gelegen.

Begrenzung der Kundenzahl

Erstmals sei im BfR-Corona-Monitor gefragt worden, ob die Befragten die Begrenzung der Kundenzahl in Geschäften für angemessen hielten, um die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus einzudämmen, was bei 84 Prozent der Befragten der Fall gewesen sei. Auch die Abstandsregelung fand großen Zuspruch. 90 Prozent hätten diese für angemessen gehalten.

Die Maskenpflicht als Maßnahme zur Eindämmung der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus sei von 82 Prozent der Befragten für angemessen gehalten worden. Am 21. April 2020 lag dieser Wert allerdings noch bei 86 Prozent und am 28. April 2020 bei 83 Prozent. Tendenziell wird die Maskenpflicht also von immer weniger Befragten für angemessen gehalten.

Schutzkleidung (Masken, Handschuhe) zum Eigenschutz oder dem Schutz der Familie vor dem neuartigen Coronavirus würden zwar noch 34 Prozent tragen. Aber die Hände würden nur noch acht Prozent zu diesen Schutzzwecken waschen, was sieben Prozentpunkte weniger sind als in der Vorwoche. Desinfektionsmittel würden ebenfalls acht Prozent nutzen, was fünf Prozentpunkte weniger sind als in der Woche davor.

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