Bestandteil in Weintrauben gut gegen stressverursachte Depressionen?

Arbeiter beim Weinanbau im Weinberg
Weinanbau
[Fotograf: Brodde, Quelle: Bundesarchiv/ Wikimedia Commons, Lizenz: CC BY-SA 3.0 de]

 

Robert Züblin – 26.07.2019, 23:59 Uhr

Ein Stoff namens Resveratrol, der sich unter anderem in der Haut von roten Weintrauben findet, kann möglicherweise zur Behandlung von Depressionen eingesetzt werden, die durch Stress verursacht worden sind, wie Forscher aus einer Studie schlussfolgern.

Mittel gegen Stress

In der Anti-Depressions-Studie, die in der Fachzeitschrift „Neuropharmacology“ veröffentlicht wurde, haben die Forscher herausgefunden, die Besonderheit am Stoff Resveratrol liege darin, dass er gegen die negativen Auswirkungen von Stress schützen könne.

Zu viel Stress könnte dazu führen, dass übermäßige Mengen des Hormons Corticosteron im Gehirn zirkulieren, was einen Einfluss auf das Enzym Phosphodiesterase 4 (PDE4) habe. Durch dieses Zusammenspiel könnten Depressionen oder andere psychische Störungen entstehen, heißt es auf der Seite der University at Buffalo.

Dank des Resveratrols würde das PDE4-Enzym blockiert werden. Diese Blockade wirke vermutlich unter anderem gegen Depressionen. Resveratrol findet sich zum Beispiel in Weintrauben, Pflaumen, Himbeeren und Erdnüssen.

Depressionen und Angstzustände

„Resveratrol kann eine effektive Alternative zu Medikamenten sein, die zur Behandlung von Patienten mit Depressionen und Angststörungen eingesetzt werden“, sagt Ying Xu, eine der Mitautorinnen der Studie und wissenschaftliche Mitarbeiterin an der School of Pharmacy and Pharmaceutical Sciences der University at Buffalo.

Es sei zwar schon zuvor bekannt gewesen, dass Resveratrol eine antidepressive Wirkung entfalte, allerdings sei der Zusammenhang zwischen dem Enzym PDE4 und dem Stresshormon Corticosteron unbekannt gewesen.

Zur Zeit würden sich Antidepressiva auf die Serotonin- oder Noradrenalin-Funktion im Gehirn konzentrieren. Dies würde aber nur bei einem Drittel der Patienten dazu führen, dass ihre Depressionen nachlassen, sagt Xu.

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