Besser einschlafen durch Bad ein bis zwei Stunden vor Schlafenszeit

Badewanne und Toilette.
Badewanne
[Foto: unbekannt, Quelle: Bundesarchiv/ Wikimedia Commons, Lizenz: CC BY-SA 3.0 de]

 

Robert Züblin – 20.07.2019, 23:59 Uhr

Forscher haben herausgefunden, dass die richtige Temperatur und der optimale Zeitpunkt eines Bades die Einschlafzeit verringern kann.

5322 Studien geprüft

In einer Meta-Analyse, also durch Auswertung verschiedener Studien, haben die Wissenschaftler untersucht, wie die passive Körpererwärmung durch eine warme Dusche oder ein Bad vor dem zu Bett gehen den Schlaf verbessern kann.

„Als wir alle bekannten Studien durchgesehen haben, haben wir erhebliche Unterschiede in Bezug auf die Ansätze und Ergebnisse festgestellt“, sagt Shahab Haghayegh, einer der Mitautoren der Studie, die in der Fachzeitschrift „Sleep Medicine Reviews“ veröffentlicht wurde. „Der einzige Weg, um genau zu bestimmen, ob der Schlaf tatsächlich verbessert werden kann, war, alle bisherigen Daten zu kombinieren und sie aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten.“

Insgesamt haben die Wissenschaftler 5322 Studien auf ihre Tauglichkeit für eine Meta-Analyse überprüft. Am Ende seien 13 Studien übrig geblieben, um eine vergleichbare Datengrundlage zu erhalten.

Zehn Minuten schneller einschlafen

Bei der Untersuchung sei herausgekommen, dass ein Bad oder das Duschen mit einer Wassertemperatur zwischen 40 bis 42,5 °C zu einer besseren Schlafqualität führe. Wer ein bis zwei Stunden vor dem Schlafengehen bei diesen Temperaturen bade oder dusche, könne zudem die Einschlafzeit um durchschnittlich zehn Minuten beschleunigen.

Der Grund für diesen Zusammenhang läge darin, dass warme Bäder oder Duschen mit warmem Wasser das Wärmeregulierungssystem des Körpers stimulieren. Dadurch würde eine deutliche Steigerung der Durchblutung bewirkt, und zwar vom inneren Kern des Körpers zu den Händen und Füßen. Dies führe zu einer effizienten Abfuhr der Körperwärme, was einen Rückgang der Körpertemperatur zur Folge habe.

„Der zirkadiane Zyklus des Durchschnittsmenschen ist gekennzeichnet durch eine Verringerung der Körperkerntemperatur um ungefähr 0,5 bis 1 F (circa 0,25 bis 0,55 °C) etwa eine Stunde vor der üblichen Schlafzeit, die auf das niedrigste Niveau zwischen der mittleren und späten Phase des Nachtschlafes fällt. Dann beginnt sie zu steigen und fungiert als eine Art biologisches Wecksignal. Der Temperaturzyklus steuert den Schlafzyklus und ist ein wesentlicher Faktor für einen schnellen Schlafbeginn und einen hocheffizienten Schlaf“, schreibt die University of Texas at Austin auf ihrer Website.

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