Avigan (Favipiravir) soll gegen das neuartige Coronavirus helfen

Apotheke mit Medikamenten-Schrank und Mitarbeitern.
Apotheke
[Fotograf: Zafranski, Quelle: Bundesarchiv/ Wikimedia Commons, Lizenz: CC BY-SA 3.0 de, Kolorierung: Robert Züblin]
Robert Züblin | 23.03.2020 | 23:59 Uhr

Das eigentlich als Grippemedikament gedachte Virostatikum Avigan (auch Favipiravir oder Favilavir genannt) soll laut dem Direktor des China National Center for Biotechnology Development gegen das neuartige Coronavirus helfen.

Avigan wurde an 320 Patienten getestet

Das antivirale Arzneimittel Avigan, das auch mit den Namen Favipiravir und Favilavir bezeichnet wird, sollte wegen seiner Wirksamkeit gegen das Influenzavirus eigentlich als Grippemedikament vermarktet werden.

Laut der Nachrichtenseite „NHK WORLD-JAPAN“ soll der Direktor des China National Center for Biotechnology Development (CNCBD), Xinmin Zhang, gesagt haben, dass Avigan im Rahmen von klinischen Studien als wirksam befunden worden sei, und zwar durch zwei medizinische Einrichtungen. Das CNCBD gehört zum chinesischen Ministerium für Wissenschaft und Technologie.

Eine der beiden klinischen Studien sei in der chinesischen Stadt Wuhan mit 240 Patienten durchgeführt worden und die andere in der Stadt Shenzhen mit 80 Patienten.

Bei 91 % Besserung der Lungenerkrankung

Zhang soll außerdem gesagt haben, dass Avigan bei Symptomen gewirkt habe, die im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestanden hätten, wie etwa Lungenentzündung. Das Medikament soll keine auffälligen Nebenwirkungen gezeigt haben.

In der Studie, die in Shenzhen durchgeführt worden sei, soll einer der Effekte des Virostatikums gewesen sein, dass ein Coronavirus-Test bei den dortigen Infizierten im Durchschnitt nach vier Tagen negativ ausgefallen sei. Bei denjenigen, die kein Avigan erhalten hätten, hätte es durchschnittlich elf Tage gedauert, bis der Coronavirus-Test negative Ergebnisse gezeigt habe.

Das Medikament hätte aber noch weitere Wirkungen gezeigt. So sei auf Röntgenaufnahmen erkennbar gewesen, dass bei etwa 91 Prozent der mit Avigan therapierten Patienten eine Besserung in Bezug auf die Lungenerkrankung eingetreten sei. In der Gruppe, in der die Patienten kein Avigan erhalten hätten, hätte die Besserungsquote in Bezug auf das Lungenbild nur bei 62 Prozent gelegen.

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