Aussterben der Elefanten erhöht CO2-Gehalt in der Atmosphäre

Elefanten
Getötete Elefanten
[Fotograf: Walther Dobbertin, Quelle: Bundesarchiv/ Wikimedia Commons, Lizenz: CC BY-SA 3.0 de]

 

Robert Züblin – 25.07.2019, 23:59 Uhr

Wissenschaftler haben errechnet, dass durch Elefanten in den Wäldern Afrikas größere und langsam wachsende Bäume begünstigt werden, die mehr CO2 aus der Atmosphäre aufnehmen als schnell wachsende Pflanzen.

Elefanten als Waldbulldozer

Wenn Elefanten durch den Wald ziehen, zertrampeln sie kleine Sträucher oder werfen Bäume um. Da die Elefanten außerdem eher schnell wachsende Pflanzen verspeisen, wird das Wachstum von langsamer wachsenden und größeren Bäumen gefördert, die zudem über eine höhere Holzdichte verfügen. Im Rahmen einer Studie haben Wissenschaftler nun errechnet, welchen Anteil Elefanten an der Speicherung von Kohlendioxid (CO2) durch Wälder haben.

„Die Simulation ergab, dass die langsam wachsenden Pflanzenarten besser überleben, wenn Elefanten vorhanden sind. Diese Arten werden nicht von Elefanten gefressen und mit der Zeit wird der Wald von diesen langsam wachsenden Arten dominiert. Holz (Lignin) hat ein Kohlenstoffgerüst, das heißt es enthält eine große Anzahl von Kohlenstoffmolekülen. Langsam wachsende Arten mit hoher Holzdichte enthalten mehr Kohlenstoffmoleküle pro Volumeneinheit als schnell wachsende Arten mit niedriger Holzdichte. Da die Elefanten den Wald ‚ausdünnen‘, erhöhen sie die Zahl der langsam wachsenden Bäume und der Wald ist in der Lage, mehr Kohlenstoff zu speichern“, erklärt Stephen Blake, Assistenzprofessor an der Saint Louis University und Mitautor an der Studie, die in der Fachzeitschrift „Nature Geoscience“ veröffentlicht wurde.

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»Waldelefanten vor dem Aussterben

Sollte es zu einem Aussterben der Waldelefanten kommen, würde die Ausbreitung der schnell wachsenden Baumarten zunehmen und die oberirdische Biomasse um 7 Prozent zurückgehen. Dies würde zugleich bedeuten, dass weniger CO2 aus der Atmosphäre von den Pflanzen aufgenommen werden könnte.

Nicht nur Pflanzen, sondern auch Elefanten sind also wichtig, um den CO2-Gehalt in der Atmosphäre zu reduzieren.

„Die traurige Realität ist, dass die Menschheit ihr Bestes tut, um den Elefantenbestand auf dem Planeten so schnell wie möglich auszulöschen“, sagt Blake. „Die Zahl der Waldelefanten geht schnell zurück und sie stehen vor dem Aussterben. Aus klimatischer Sicht gehen all ihre positiven Auswirkungen auf den CO2-Ausstoß und ihre unzähligen anderen ökologischen Rollen als Waldarbeiter und -ingenieure verloren.“

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