Robert Züblin – 31.01.2020, 08:38 Uhr |
Forscher haben bei einer Messung festgestellt, dass ein kalter Zigarettenstummel eine große Menge an Nikotin an die Luft abgeben kann – aber auch andere Chemikalien emittiert.
Kippen in Innenräumen
Durch ein Experiment haben die Wissenschaftler untersucht, in welchen Mengen bestimmte Chemikalien aus Zigarettenstummeln – also gelöschten Zigaretten – an die Luft abgegeben werden. Dabei haben die Forscher unter anderem einen Blick auf die Chemikalien Styrol, Triacetin und Nikotin geworfen.
Bei den Messungen, die die Wissenschaftler durchgeführt haben, sei unter anderem herausgekommen, dass die Zigarettenstummel bis zu 14 Prozent derjenigen Nikotin-Menge an die Luft abgeben können, die eine brennende Zigarette an die Luft abgibt.
„Ich war absolut überrascht“, sagt Dustin Poppendieck, einer der Autoren der Studie, die in der Fachzeitschrift „Indoor Air“ veröffentlicht wurde. „Die Zahlen sind signifikant, und es könnte wichtige Auswirkungen haben, wenn Kippen in Innenräumen oder in Autos entsorgt werden.“
Auch nach 100 Stunden, also nach etwas mehr als vier Tagen, hätten die von den Zigarettenstummeln abgegebenen Nikotinkonzentrationen noch bei circa 50 Prozent desjenigen Wertes gelegen, der am Anfang des Versuches gemessen worden sei.
„Das Nikotin, das über sieben Tage aus einem Zigarettenstummel kommt, könnte mit dem Nikotin vergleichbar sein, das während des aktiven Rauchens aus dem Hauptstrom- und Nebenstromrauch […] emittiert wird“, sagt Poppendieck.
Zigarettenstummel belasten auch Pflanzen
Im Jahr 2019 hatten Wissenschaftler herausgefunden, dass Zigarettenstummel das Pflanzenwachstum hemmen können.
Das ist vor allem deswegen ein Problem, weil man schätzt, dass circa 4,5 Billionen Zigarettenstummel im Jahr unsachgemäß weggeworfen würden. An manchen Orten fanden die Forscher rund um die Stadt Cambridge pro Quadratmeter bis zu 128 Zigarettenkippen.