5G-Technik kann auch stärkere Überwachung bedeuten

Antenne einer Sendeanlage in Königs Wusterhausen.
Antenne einer Sendeanlage
[Fotograf: Walter Heilig, Quelle: Bundesarchiv/ Wikimedia Commons, Lizenz: CC BY-SA 3.0 de]

 

Robert Züblin – 29.05.2019, 23:59 Uhr

In den sozialen Netzwerken Weibo und WeChat kursiert ein Video, das einen Ausblick auf die 5G-Zukunft in Sachen staatliche Massenüberwachung gibt.

Mobile Gesichtserkennung

In dem Video wird ein Zivilpolizist gezeigt, der eine Hightech-Brille trägt, die über eine Gesichtserkennungsfunktion verfügt und mit deren Hilfe ein Verdächtiger in einer Menschenmenge erkannt wird. Letzterer bemerkt, dass er ins Visier geraten ist und flieht. Der Polizist rennt ihm hinterher und nutzt immer wieder seine Hightech-Brille, auf der ein 5G-Schriftzug prangt, um den Entflohenen zu lokalisieren.

Zuletzt versucht der Verdächtige auf einem Fahrrad zu entkommen, wird dann aber über eine mit dem 5G-Netz verbundene Bodenschwelle und deren ausfahrbare Nagelstreifen zu Fall gebracht.

Werbevideo von China Mobile?

Sowohl auf der Sonnenbrille als auch auf der Nagelstreifen-Bodenschwelle steht China Mobile geschrieben, wodurch sich die Frage stellt: Handelt es sich bei dem Video um eine Werbung des chinesischen Telekommunikations-Konzerns? Laut der Nachrichtenseite „Abacus“ habe China Mobile noch nicht darauf geantwortet, ob das Unternehmen hinter dem Video stecke.

Ein Nutzer auf der Weibo-Plattform stellt in Bezug auf das Video die Frage: „Fördert diese Werbung 5G oder den Terror? Wenn die Hochtechnologie zunehmend in den persönlichen Bereich eindringt, muss der Schutz der Privatsphäre durch gesetzliche Grenzen auf dem neuesten Stand gehalten werden.“

Das 5G-Überwachungsvideo – ob Werbung oder nicht – kann als Mahnung verstanden werden, dass 5G mehr bedeutet als schnelleres Video-Streaming beim mobilen Privatgebrauch.

Staatliche Massenüberwachung