Robert Züblin – 11.06.2019, 20:01 Uhr |
Forscher haben an der Küste der spanischen Stadt Tarragona entdeckt, dass mehr als die Hälfte des dort im Meerwasser gefundenen Plastiks von synthetischen Bekleidungsfasern aus Waschmaschinen stammt.
»Mögliche Gesundheitsgefahr
Die Wissenschaftler der Universität Rovira i Virgili haben das Meerwasser, die marinen Sedimente (Ablagerungen) und den Sand der Strände an der Küste Tarragonas auf Plastik-Abfälle hin untersucht. Dabei sei herausgekommen, dass 57 Prozent des im Meerwasser gefundenen Plastiks von mikroskopisch kleinen Bekleidungsfasern stamme, die über das Abwasser von Waschmaschinen ins Meer gelangt seien.
Das Problem mit mikroskopisch kleinen Plastikpartikeln sei, dass sie Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit haben könnten, aber mit bloßem Auge nicht sichtbar seien. Die Plastikteilchen könnten vom Menschen über den Verzehr von Meeresfrüchten und Fischen aufgenommen werden. Als weiteres Übel könnten die marinen Kunststoffe potenziell toxische Schwermetalle und organische Moleküle an sich binden.
Wellen zerkleinern Plastik
Generell würden Kunststoffe über das Wasser von Bächen, Flüssen, der Kanalisation und Unterwasser-Abflussleitungen zur Küste gelangen. Zum Teil würden die Kunststoffe auch von industriellen Einleitungen stammen oder dem Abwasser von Booten.
Was die gefundenen synthetischen Fasern von gewaschener Kleidung anbelangt, so würden diese aus Abwässern stammen, die zwar gereinigt wurden. In den Kläranlagen würden die Bekleidungsfasern aber nur teilweise aus dem Abwasser entfernt werden, der Rest gelange ins Meer.
Das Problem an dem Kunststoff, der an die Strände angespült wird: Er werde nicht abgebaut. Stattdessen würden die Kunststoff-Partikel durch die Kraft der Wellen in immer kleinere Stücke zerteilt.