Robert Züblin | 04.03.2020 | 23:59 Uhr |
Bei einer Überblicks-Studie in Bezug auf 26 per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) sei herausgekommen, dass alle einbezogenen PFAS zumindest ein Merkmal aufwiesen, das man von Karzinogenen her kenne.
Oxidativer Stress durch PFAS?
Konkret hätten die Forscher unter Zugrundelegung der Hauptmerkmale von Karzinogenen die epidemiologischen, toxikologischen und mechanistischen Daten von 26 PFAS untersucht. Dabei hätten die Forscher überzeugende Hinweise gefunden, dass mehrere PFAS unter anderem oxidativen Stress erzeugen würden, immunologische Reaktionen unterdrücken oder rezeptorvermittelnde Wirkungen entfalten könnten.
„Unsere Forschung hat gezeigt, dass PFAS biologische Funktionen beeinflussen, die mit einem erhöhten Krebsrisiko verbunden sind“, sagt Dr. Alexis Temkin, eine der Studienautorinnen. „Dies ist beunruhigend, da alle Amerikaner täglich PFAS-Gemischen ausgesetzt sind, die durch Verunreinigungen in Wasser, Lebensmitteln und Alltagsprodukten entstehen.“
In der Studie, die in der Fachzeitschrift „International Journal of Environmental Research and Public Health“ veröffentlicht wurde, heißt es aber auch, dass es in Bezug auf bestimmte Fragen keine ausreichenden Beweise zur Beurteilung gegeben habe. Dazu gehörte etwa die Frage, ob chronische Entzündungen durch PFAS gefördert würden oder ob PFAS die DNA-Reparatur verändern könnten.
Erhöhtes Krebsrisiko durch PFAS?
Die Internationale Agentur für Krebsforschung (International Agency for Research on Cancer, kurz: IARC) hätte Perfluoroctansäure (PFOA), die zu den PFAS gehört, bei einer Überprüfung im Jahr 2016 als mögliches Humankarzinogen eingestuft, wie es in der Studie heißt.
Außerdem würde die US-Umweltschutzbehörde (EPA) unter anderem sagen, dass neben PFOA auch Perfluoroctansulfonsäure (PFOS) ein karzinogenes Potential zeigen würde.
„Daten aus Tier- und epidemiologischen Studien weisen auf Risiken für die menschliche Gesundheit in Bezug auf PFAS hin, insbesondere auf ein erhöhtes Krebsrisiko“, sagt Lisa Kamendulis, eine der Autorinnen der Studie.
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